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November Blues - oder «Leben heisst nicht abzuwarten, dass der Sturm vorüberzieht, sondern Lernen im Regen zu tanzen»

Passend zum November scheint es in diesem Jahr noch einmal richtig turbulent und stürmisch zu werden: die 2. Welle ist da und die Apotheker*innen sollen neben all ihren wichtigen Aufgaben neu auch Corona-Antigen-Tests in den Apotheken durchführen. Von Ihrem «Glück» haben die meisten Apotheker*innen erst am 28.10. 2020 – zusammen mit der Gesamtbevölkerung - erfahren, als Bundesrat Berset unter anderem verkündet hat, dass Antigen-Tests ab dem 2. November in die Test-Strategie des Bundes aufgenommen und auch in den Apotheken durchgeführt werden sollen, um eine breitere und schnellere Erkennung der Corona-Ansteckungen zu ermöglichen. Somit wurden Erwartungen in der Bevölkerung geweckt, welche die ApothekerInnen mangels Vorbereitung noch gar nicht erfüllen konnten, ausser in wenigen Apotheken in Zürich und Schaffhausen, die nach entsprechender Schulung bereits die kantonale Bewilligung erhalten hatten, PCR-Tests in Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Labor in den Apotheken durchzuführen.  

In Zeiten COVID-19-bedingter Personalknappheit und mitten in der Grippe-Impfzeit stellt diese neue Anforderung des Bundes die Apotheker*innen vor einer Herkulesaufgabe. 

Kritische Stimmen erheben sich und fragen, warum man dies nicht schon im Sommer vorbereitet hat oder ob sich die Dienstleistung betriebswirtschaftlich lohnt. Diese Fragen sind mehr als berechtigt. Doch jetzt ist die Zeit zum Handeln. Verhandeln kommt später. Und PharmaSuisse bemüht sich bereits um ein bessere Abgeltung. 

 

Zuverlässig und Solidär: So sind Apotheker*innen! 

 

Wenn es darum geht, sich solidarisch zu zeigen und sich für die Gesundheit der Bevölkerung zu engagieren, kann man auf die Apotheker*innen zählen! Als Apothekerin erfüllt es mich mit Stolz zu sehen, wie viele Apotheker*innen dem Aufruf des Bundes zum Antigen-Testing gefolgt sind und sofort bereit waren, sich kurzfristig weiterzubilden, um die nötigen Grundlagen bezüglich Infrastruktur und Ausrüstung zu schaffen. Ohne gross über die Wirtschaftlichkeit des Angebots nachzudenken haben Sie angepackt, weil sie ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten wollen. Gleichzeitig sind sie der Bevölkerung eine verlässliche Anlaufstelle für Fragen zu Krankheit, Gesundheit oder eben zum Coronavirus.  

 

Eine der ersten Apotheken war die PillGroup Apotheke in Schwyz, welche ihre Mitarbeiter*innen bei agfam sofort geschult hat. Lesen Sie hier mehr zum Artikel im March Anzeiger.

 

Es lohnt sich mitzumachen! 

 

Die Dankbarkeit der Kunden ist gross und diese Aktion trägt massgebend zum  positiven Image der Apotheke in der Bevölkerung bei! Auch die anderen Gesundheitsakteure, allen voran die Spitalärzte, begrüssen und bewundern dieses Engagement. Denn der Ausbau der Testkapazitäten ist ein wichtiges Element bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Tatsächlich hatten viele der bis jetzt in den Apotheken positiv getesten Personen kaum Symptome (ein wenig Halsweh oder Kopfschmerzen) und wären ohne dieses niederschwellige Angebot möglicherweise nicht erkannt worden.  

Damit die WZW-Kriterien auch eingehalten werden, empfiehlt es sich dem Kunden die Beratung/Betreuung nach Durchführung des Tests separat zu verrechnen (der Test wird im Rahmen der Beprobungsstrategie von den Krankenkassen bezahlt).  «Was nichts kostet, ist nichts wert» und diese Dienstleistung ist den Leuten SEHR viel wert.  Erste Erfahrungen aus Zürich zeigen, dass Kunden sehr gerne bereit sind,  die zusätzliche Beratung zu bezahlen.  

 

agfam verlässliche Partnerin der Apotheker*innen auch in Krisenzeiten 

 

Inmitten des Sturms braucht man Unterstützung, um erfolgreich in die Turbulenzen zu navigieren. Wie gewohnt steht agfam den Apotheker*innen mit den richtigen Kursangeboten zur Seite. Unter hohem Zeitdruck hat agfam ein effizientes und qualitativ hochstehendes Kurskonzept zur erfolgreichen Implementierung von SARS-CoV2-Antigen-Schnelltests in den Apotheken erstellt. Dabei wurde sie tatkräftig von Natalia Blarer unterstützt, Apothekerin, Geschäftsführerin der Toppharm Europaallee-Apotheke und Mitglied der Corona-Task-Force des AVKZ unter Prof. Dr. med. Hugo Sax, Leiter der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene, dem Bildungszentrum XUND und dem Bildungszentrum Gesundheit und Soziales Thurgau. Die Planung der Kurse war höchst komplex: Es gab viele administrative Hürden zu überwinden, damit die Kurse in der aktuellen Situation bewilligt werden, und die Rekrutierung geeigneter Trainer*innen für die Skillstrainings, sowie die Organisation des Testmaterials stellten eine echte Herausforderung dar. Doch die Anstrengung hat sich gelohnt!  Am 5. November wurde das erste Skillstraining in Luzern erfolgreich durchgeführt, gefolgt von weiteren Trainings auch in Weinfelden. Die äusserst konstruktive Zusammenarbeit mit den Schulungspartnern und die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer*innen motivieren uns weiterzumachen.   

 

Das Kursangebot wird ausgebaut 

 

Nach dem erfolgreichen Start werden weitere Schulungen in Luzern, Weinfelden und im Kanton Zürich angeboten. Auch Schulungen direkt vor Ort in den Apotheken  können auf Wunsch organisiert werden. So kann das gesamte Team geschult und die Durchführung der SARS-CoV-19-Antigen-Tests im der Realität geübt werden. Es zeigt sich nämlich, dass es unmöglich sein wird, den Ansturm einzig mit ApothekerInnen zu bewältigen, zumal diese auch noch impfen müssen und weitere wichtige Aufgaben haben. Es braucht die Unterstützung aller Apothekenmitarbeitenden.

Im Kanton Zürich dürfen diese medizinischen Berufe ebenfalls unter der Verantwortung der ApothekerInnen Abstriche vornehmen, weitere Kantone sollen folgen.

 

Unser Kursangebot beinhaltet ein E-Learning und ein Skillstraining und vermittelt die notwendigen Kompetenzen, um den Nasenabstrich durchführen zu können. Die Kurse finden in Luzern, Weinfelden und Winterthur statt.  Zögern Sie nicht,  melden Sie sich an hier an. 

Möchten Sie eine Teamschulung direkt vor Ort in Ihrer Apotheke organisieren? Dann melden Sie sich bei MounjaSchroeder@agfam.ch

 

 

Bild: pixabay